Homostasiprizin… oder so

Die ersten Heldentaten an der FH Dortmund sind vollbracht ("wer war der Student, der sich nach der letzten Vorlesung für Schadensersatz im Anfechtungsfall interessierte?"), und meine kleine sauerländische Welt ist gehörig aus den Fugen. Das Kommutativitätsgesetz meiner Kindheit stellte sich gleich in der ersten Mathe-Vorlesung als für den Arsch heraus (an der FH ist A*B eben nicht = B*A, sondern allenfalls = (Bt*At)t). Man trägt sich in der BSC-Vorlesung in Teilnehmerinnenlisten ein. Na von mir aus. Ich bin ja flexibel. Bin ich halt eine Teilnehmerin am Business-Skills-und-Competencies-Kurs… Wo ist eigentlich meine Salzstreuerin??? Kollege Maslow hat ein Bedürfnis nach Pyramiden. Dagegen gibt es was von Ratiopharm. Homostasiprizin oder so. Gell, Julia? Tiere sind keine Sachen, sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden. Irgendwelche Tierschützer haben diese Weisheit seinerzeit mal ins BGB schreiben lassen. Man sollte echt meinen, dass es in Deutschland keinen sonstigen Probleme gibt. Bei meinen Recherchen in Sachen §90a bin ich dann auf diese Helden gestoßen.

Nein, mal im Ernst. Ich muss sagen, im Moment ist alles recht lustig. Wir haben bis jetzt ja noch kaum was gelernt. Ãœberraschenderweise hilft mir derzeit auch noch meine Schulbildung weiter. Infinitesimalrechnung? Lineare Algebra? Habe ich schonmal gemacht, bloß nannten wir das damals anders. Datenbanksysteme? Hab ich als einziger Depp im Altkreis Meschede im Abitur gehabt, und kann mir jetzt erlauben, nicht nur inhaltliche, sondern auch didaktische Kritik an der Vorlesung zu äußern. MS Access ist eben keine Datenbank, sondern ein Spielzeug, und trägt eher zur Verwirrung als zur Erhellung der Studenten bei.

Und auch in Dortmund gibt es sie wieder – jene bedauernswerten Menschen, die ich auch schon bei der Bundeswehr gesehen habe, die entweder falsch beraten wurden oder sich falsch informiert haben. Mein Semester ist in Dortmund das erste, das auf Bachelor studiert. Insofern sind wir irgendwie natürlich auch Versuchskaninchen. Schlimmer ist aber, dass es Leute gibt, die nach Dortmund gekommen sind, um ihr Studium später in Richtung Wirtschaftsrecht zu spezialisieren. Im alten Diplomstudiengang gab es so einen Schwerpunkt. Für uns Bachelors leider nicht mehr. Wer nicht rechtzeitig gemerkt hat, dass er jetzt auf Bachelor studiert, ist daher erstmal angeschmiert. Die Zeit wird zeigen, was diese Komilitonen mit ihrem Dortmunder Studium anfangen.

Gestern abend fand ein echt kultiges Happening im großen Hörsaal statt. Ein Futurama-Filmabend, organisiert von den Kollegen der Fachschaft Informatik. Knapp 50 Geeks zogen sich dabei in schneller Folge Futurama-Episoden rein und verkonsumierten alkoholische Getränke. Ich hätte ja echt gedacht, dass mehr Leute zu dieser Party aufschlagen. War ich eigentlich der einzige, der die Plakate gelesen hatte? Ich vermute fast, ja. Bezüglich Plakaten, Flyern und Zettelchen sind wir Studenten ja eine üble Inzestgesellschaft. Im Rahmen irgendwelcher Studentenjobs stecken wir uns die Dinger auf dem Campus ständig gegenseitig zu oder kippen sie auf den Tischen der Mensa ab. Lustigerweise gibt es dann sogar Menschen, die in der Mensa rumeiern und ausgewählte Zettel wieder einsammeln. Ist wahrscheinlich wirtschaftlicher so.

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