Eigene Süppchen sind was tolles

Man erinnert sich vielleicht noch: Anfang November gerüchtete mein Dekan, dass die Uni Dortmund, deren Campus meine Hochschule ja mitbenutzt, irgendwann in den nächsten drei Jahren ein Pilotprojekt zur Umstellung der Mensa auf Guthabenkarten starten möchte. Eine sehr gute Idee. Man schlägt echt viele Fliegen mit einer Klappe: Nicht nur würde das Bezahlen an der Kasse schnellergehen, auch unsere unsäglichen Papierschnipsel-Studentenausweise könnten endlich in der Tonne landen. Auch drei andere Plastikkarten, die mein Portemonaie anschwellen lassen, könnte man sich sparen. Im Moment laufe ich mit einer Kopierkarte vom AStA, einem Bibliotheksausweis für die FH-Bibliothek und einem für die Uni-Bibliothek durch die Gegend. Wenn man schonmal dabei ist, könnte man auch die FH-Bibliothek der Uni-Bibliothek angliedern.

Jetzt lese ich, dass dieser Tage eine Firma namens Intercard an die Börse ging. Deren Geschäftsidee: Sie verkaufen Studentenausweise. Und zwar genau solche, die in dem Pilotprojekt gefragt wären: Multifunktionale Chipkarten. Ihre Referenzseite liest sich wirklich ansehnlich: Mit dabei sind u.a. die Ruhr-Uni Bochum, die Uni Trier, wo der Kollege Hamich ganz begeistert von der „Tunika“ („Trierer UNIversitätsKArte“) ist, und die Kollegen aus Duisburg-Essen. Man darf also annehmen, dass es sich um erprobte und einigermaßen funktionierende Technik handelt. Warum braucht dann die Uni Dortmund erst noch drei Jahre, bis sowas bei uns eingeführt wird? Warum kauft man nicht einfach die deutschlandweit erprobte Lösung von Intercard? Ich ahne schreckliches. Soll die Sache irgendwie in-house entwickelt werden, als fachbereichsübergreifendes Projekt? Nachher kommt dann womöglich eine wenig praxistaugliche, zu allem inkompatible Lösung heraus…

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