Sie machen den Weg frei

Manchmal kann man nur staunen, wie beweglich die deutsche Bildungsbürokratie ist, wenn mal jemand von oben auf den Tisch haut. Meine ehemalige Schule veranstaltet jetzt für die Kiddies Sport-Aktionstage, bei denen man sich aus einem umfangreichen Angebot – von Entspannungstraining über Joggen, Radfahren, Rettungsschwimmen, Rudern, Reiten bis hin zu Schach und mehr – aussuchen kann, was man machen möchte.

Ich erinnere mich noch an meine Schulzeit, als ein Jogging-Ausflug in den Wald schon versicherungstechnischer Graubereich war, und Sachen wie Rudern oder Radfahren schriftliche Einzelabreden erforderten ("ich verzichte auf Ansprüche gegen meinen Sportlehrer, wenn ich aus lauter Blödheit aus dem Boot und in den See falle"), und darum allenfalls einmal und nie wieder angeboten wurden.

Heute scheint man ganz andere Möglichkeiten zu haben. Ich vermute mal, dass das mit der Erkenntnis im Ministerium zusammenhängt, dass normaler Schulsport relativ sinnlos ist und die Leute trotzdem immer fetter werden. Irgendwer hat wohl jetzt Wege freigemacht, von denen wir seinerzeit nur träumen konnten. Tolle Sache.

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