Salz in der Suppe

Wenn mich ein Kunde fragt, ob man unsere Mettwurst auch in die Suppe tun kann, rate ich nachdrücklich davon ab. Dies in der festen Überzeugung, dass das viele Salz beim Kochen aus der Wurst in den Eintopf übergehen müsste und diesem eine, na sagen wir mal "besonders pikante Note" verleiht. Heute fiel ein Kundenehepaar aus allen Wolken, als ich ihnen das erklärte. Bei ihnen war es gängige Praxis, dass unsere Wurst in der Erbsensuppe landete. Versalzene Suppe? Aber nicht doch. Ein Argument blieb mir noch. Ich bin ja für meine Kunden da und berate sie gründlich, auch wenn das wie in diesem Fall weniger Umsatz bedeuten könnte. "Die Wurst ist zum Kochen viel zu schade, die ist ja ein Premiumprodukt und als Aufschnitt gedacht", und weiter "beim Metzger kriegen sie eine Mettwurst speziell für die Suppe und für weniger Geld". Mist… das zog immer noch nicht. "Der gute Geschmack" war es diesen beiden Kunden wirklich wert. Ob die Geschmacksnerven durch zu viel Salz in der Suppe bereits Schaden genommen hatten, möchte ich hier nicht erörtern. Ich freue mich lieber darüber, doch noch eine Mettwurst abgesetzt zu haben, trotz meiner heldenhaften Versuche, dies zu verhindern. Und wenn zukünftig wieder ein Kunde ankommt und die Frage nach der Suppe stellt, kann ich statt "nicht empfehlenswert" sagen "nicht empfehlenswert, aber ich kenne Kunden, die es trotzdem erfolgreich ausprobiert haben". Klingt viel besser, und sieht nach noch mehr Kompetenz auf meiner Seite aus.

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Eine Antwort zu Salz in der Suppe

  1. tth sagt:

    also ich persönlich esse ja nciht so gerne mettwurst, aber wir packen auch immer welche in die linsensuppe und das gibt schon ein extra an geschmack. aber ich vermutte, dass es sich dabei wohl auch um spezielle Mettwurst für die Suppe handelt.

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