Hopfen und Malz

"Die himmlische Kunst des Bierbrauens". Ein Vortrag, bei dem ich einige kenne, die sicherlich gerne auch daran teilgenommen hätten. Eingeladen hatte die Katholische Hochschulgemeinde Dortmund. Das sind die Jungs und Mädels, die in der Vergangenheit nur sehr schwer mit dem Auto erreichbar waren, weil ganz Groß-Barop eine Großbaustelle war. Ausgiebige Planung hat mich diesmal den Weg finden lassen.

Der Studentenpfarrer hatte einen Hobbybrauer eingeladen, der uns etwas über Biergeschichte und den Vorgang des Bierbrauens erzählte. Zusätzlich wurde allseits ein vom Meister selbst gebrautes Bier genossen. Der Geschmack dieses Bieres schlug meiner Meinung nach locker alles, was man typischerweise im Einzelhandel kaufen kann. Die KHG hätte vielleicht noch etwas offensiver für den Abend werben können. Tatsache ist: Für 2 Euro gab es nicht nur all-you-can-eat Käsebrötchen und Salzkuchen, sondern auch noch all-you-can-drink von besagtem Bier. Wir waren gerade einmal 15 Leute, dafür war die Atmosphäre aber auch entsprechend heimelig.

Der Vortrag war ein Plädoyer für obergärige Biere, die einfach mehr Geschmack entwickeln als die untergärigen, in Deutschland aber zwischen den untergärigen charakterlosen Bieren für den Massenmarkt untergehen. Und man konnte noch was lernen. Wer hätte gedacht, dass das bayerische Reinheitsgebot nicht nur den Zweck hatte, die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung mit brotfähigem Weizen sicherzustellen (die Gerste durfte verbraut werden), sondern wohl auch der Sicherstellung der Wehrfähigkeit Bayerns diente. Damals wurde beispielsweise die Wirkung des Alkohols gerne mit halluzinogenen Zutaten wie Bilsenkraut (davon leitet sich der Name Pilsen für die Stadt mit dem Pilsener her) oder Tollkirsche verstärkt. Die Folge waren viele tote Landsknechte, mit denen kein Krieg mehr zu gewinnen war. Bier war im Mittelalter viel viel wichtiger als heute, weil zum Beispiel sauberes Wasser ein Problem ist, wenn der Nachbar täglich in den Bach kackt. Nach dem Brauvorgang ist Bier keimfrei und war damals einfach gesünder als Wasser.

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Eine Antwort zu Hopfen und Malz

  1. medienblog sagt:

    hättest du mich mal eingeladen

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