Wenn man einen Hammer hat…

Deutsche Gründlichkeit.

…sehen alle Probleme wie ein Nagel aus. Noch schlimmer ist der psychische Schaden wahrscheinlich nur, wenn man von sich behaupten kann, dass man ein Hammer ist. Leute aus Hamm in Westfalen zum Beispiel. Ja genau, dieses kleine Fleckchen Deutschland, in dem die Lokalzeitung in vollem Ernst titeln kann 78-jähriger Hammer von Dachziegel erschlagen.

Das da oben ist also ein Feldweg irgendwo im Niemandsland zwischen Uentrop, Norddinker und Werries, allesamt Stadtteile von Hamm. Beachten Sie den Kuhverschlag jenseits des Bahnübergangs. Damit die Kühe nicht vom Weg abkommen und nicht vom Zug überfahren werden, der sich schätzungsweise zweimal täglich mit kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit dieser Stelle nähert, gab man ihnen nicht nur zwei Andreaskreuze, sondern auch einen Leitpfosten. Jawohl, einen Leitpfosten. Der Weg ist in Gegenrichtung noch erheblich länger und endet am Datteln-Hamm-Kanal, wo zu dieser Jahreszeit eine nennenswerte Zahl von Hammerinnen und Hammern in der trüben Brühe dieses nahezu stehenden Gewässers badet. Aber es gibt nur diesen einen Leitpfosten am Weg. Ich werde wohl nie erfahren, warum er dort steht, wo er steht…

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