Wer hat noch gemerkt, dass das ZDF gestern das Berliner Silvesterfeuerwerk mit der Titelmusik aus Star Trek First Contact untermalt hat? Der Grund war nicht, dass man nichts anderes hatte, sondern dass die Königin von England Patrick Stewart, den Darsteller von Jean-Luc Picard vor einigen Tagen in den Ritterstand erhoben hat (allerdings nicht für seine Verdienste um Star Trek, sondern für seine Shakespeare-Engagements). In der für das Silvesterprogramm zuständigen Redaktion des ZDF scheint ein Trekkie zu sitzen, der aufgepasst hat…
Zu Beginn dieses Jahres wird das Online-Rollenspiel „Star Trek Online“ an den Start gehen. Ich habe mal meinen alten Blogpost herausgekramt. Im Januar 2007 hatte ich prophezeit, dass der neue Entwickler Cryptic wohl mindestens zwei Jahre brauchen würde, bis man ein fertiges Spiel hätte, nachdem das alte Entwicklungsstudio Perpetual damals in die Insolvenz gegangen war. Das war also ziemlich gut geschätzt von mir – am 29. Januar soll es losgehen mit dem Spiel, zumindest für die Leute, die den Headstart gebucht haben. Seit November läuft Star Trek Online in der Closed Beta. Alle die daran teilnehmen, dürfen nichts sagen, sie unterliegen einem Non-Disclosure-Agreement (NDA). Seit etwa Mitte Dezember lässt Cryptic auch Journalisten ran, wohl unter etwas lockereren Bedingungen. Seitdem dringen mehr Informationen über das Spiel nach draußen. Bis jetzt gab es überwiegend positive Berichterstattung. Das muss nicht unbedingt nur Gutes bedeuten. Auffälligerweise ist Dana Massey von mmorpg.com so ziemlich die einzige Stimme, die sich etwas kritisch äußert. Ausgerechnet Massey, bei dem man sich wundert, dass Cryptic ihn überhaupt reingelassen hat (er arbeitet seit Dezember nicht mehr hauptberuflich für mmorpg.com, sondern als Consultant für einen Rollenspiele-Entwickler, also gewissermaßen für die Konkurrenz). Wahrscheinlich hat er nichts mehr zu verlieren, während die anderen Journalisten sehen müssen, dass sie Cryptic nicht zu sehr verärgern, sonst sind sie bei der nächsten Closed Beta draußen… oder so.
Man sollte sich keine Illusionen machen, dass zum Spielstart ein irgendwie perfektes MMO fertig sein würde. Alle Journalisten schreiben, dass immerhin das Grundkonzept funktioniert. Wie man hört musste Cryptic in der Closed Beta nochmal kräftig an den Ground Combat drangehen. Balancing ist bei allen MMOs eine ewige Baustelle. Auch Jahre nach dem Release wird bei Eve Online noch immer mal wieder an den Werten bestimmter Items gedreht. Das wird bei STO nicht anders sein und wird sich aus der Beta bis nach dem Release durchschleppen. Massey schreibt außerdem, dass das User-Interface von STO noch immer etwas müffelt. Der 12. Januar ist der „Hosen-runter“-Tag für Cryptic. An diesem Tag geht das Spiel in die Open Beta. Dann werden Horden von Spielern, die das Spiel vorbestellt haben, den Server stürmen und überall ihre Meinungen posten. In Sachen Open Beta hat sich Amazon übrigens einen ziemlichen Fuckup geleistet. Schon nach wenigen Tagen gingen ihnen die Open-Beta-Keys aus. Deshalb ist Amazon jetzt der Deppen-Händler, bei dem es keinen Zugang zur Open Beta gibt, während dies bei anderen Händlern noch immer möglich ist. Persönlich kann ich direct2drive.co.uk empfehlen. Auch aus Deutschland kann man dort ordern, wenn man Kreditkarte oder Paypal-Konto hat. Zwei Wochen lang läuft die Open Beta, deren Hauptziel es ist, zu gucken, ob die Server wie gedacht skalieren. Es lohnt übrigens nicht, als Spieler übermäßigen Aufwand in die Open Beta zu stecken, weil für den Spielstart am 29. Januar wieder alles auf Anfang gesetzt wird.