Mich mal wieder am Telefon fast um Kopf und Kragen geredet. Ich muss echt mehr aufpassen, was ich sage… Das Gespräch ging sinngemäß etwa so:
Ich: "Geschäftszimmer 4./22, OG Meschede, guten Morgen!"
Hauptmann: "Hauptmann Dosenkohl hier, ich hätte gerne den Hauptfeld XYZ am Telefon. Wissen Sie wo der ist?"
Ich: "Nein, aber haben Sie es schonmal unter seiner Durchwahlnummer probiert?"
Hauptmann: "Ich habe keine Telefonliste Ihrer Kompanie"
Ich: "Warum haben Sie keine Telefonliste?"
Hauptmann: "Die Frage stellt sich nicht"
Ich: "Man sollte meinen, Sie hätten nach unserem Umzug eine Telefonliste erhalten"
Hauptmann: "Nochmal: Die Frage stellt sich nicht"
Ich: "Möchten Sie eine Telefonliste haben? Ich schicke Ihnen eine mit der Dienstpost"
Hauptmann: "Nein danke. Ich habe hier… Wissen Sie jetzt wo der Hauptfeld XYZ ist?"
Ich: "Hauptfeld XYZ ist heute nicht im Dienst"
Hauptmann: "Naja, danke. Einen schönen Tag noch!"
Ich: "Auf wiederhören, Herr Hauptmann!"
Soweit mein kleines Streitgespräch über eine dämliche Telefonliste. Zwischendurch hatte ich den Mann wirklich so weit, dass ich dachte, als nächstes kommt jetzt eine telefonische Sprengung wegen Respektlosigkeit… Einen Hauptmann zu fragen, warum er tut, was er tut, ist mitunter schon nicht ohne. Meine Absichten waren natürlich nur die besten. Wenn er keine Telefonliste hat, soll er doch bitte eine anfordern, um mir kein zweites Mal auf die Nerven gehen zu müssen. Das würde uns beiden das Leben doch sehr erleichtern, denn die Erfahrung zeigt, dass ich im Ernstfall meist nicht weiß, wo der Soldat XYZ gerade steckt und wann er wieder erreichbar ist. Bei einer Kompanie von über 80 Mann kann ich das nicht leisten.