Harte Zeiten

Alle Jahre wieder haut der Landkreis eine Anfrage raus, bei der einem ganz warm ums Herz wird: Es geht um Nahrungsmittelproduktion und Bevorratung für Katastrophenschutz und Zivilverteidigung. Abgefragt werden ein paar Kenngrößen der Nahrungsmittel-produzierenden Betriebe, vor allem Lagerkapazitäten in Quadrat- und Kubikmeter, wieviel man in normalen Zeiten produziert und um wieviel die Produktion im Krisenfall gesteigert werden könnte. Die Anfrage führte wie immer zu lustigen Aktivitäten. Zum Beispiel interessiert es sonst nie jemanden, wieviel Kubikmeter denn wohl unsere Kühlräume fassen.

In der Vergangenheit war das alles noch ein wenig verrückter. Zu Zeiten des Kalten Krieges kriegte man u.a. Zuschüsse, wenn man die Mauern seines Betriebes etwas stabiler ausführte, damit sie besser schützten, zum Beispiel vor Strahlung. Ich persönlich glaube ja nicht wirklich, dass dieser ganze Zivilschutzkram eine Erprobung im Ernstfall bestehen würde. Nachdem was ich bei der Bundeswehr gesehen habe, würden einen ernsthaften ABC-Angriff wohl nur die ABC-Abwehrtruppe und die glorreichen Selbstschutz-Feldwebel überleben (ein Running Gag bei der Truppe. Selbstschutzfeldwebel – kann im Zweifel nichts, aber überlebt den großen Angriff, weil er sich selbst schützen kann).

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