Das große Finale

Gestern abend Abiball in der Mescheder Stadthalle. Ein schöner und erhabener Moment, als ich mein Abiturzeugnis überreicht bekam. Bevor ich aber endlich auf die Bühne treten durfte (geräuschmäßig untermalt mit "My Puzzle of Dreams" von everybodys-favourite-estonian-pop-group), bin ich fast vor Aufregung kollabiert. Nachher vor lauter Freude eine Gleitlandung auf dem Parkett vollführt, weil ich einer videofilmenden Frau um Gottes Willen nicht ins Bild laufen wollte. Also möglichst schnell unter der Kamera durchgetaucht, und ein Opfer meiner Schuhe geworden, die an der hinteren Kante kein Profil mehr haben. Sah wohl effektvoll aus, habe ich mir sagen lassen. Mir ist aber nichts passiert.

Ein paar Pannen blieben uns als Organisatoren natürlich nicht erspart. Das fing damit an, dass wir 20 Minuten vor Plan aus der Kirche rauskamen, weil irgendjemand im Planungsstab wenig Gefühl für die Länge des Programms hatte. Natürlich wanderte die ganze Gesellschaft sofort zur Stadthalle rüber, wo aber noch niemand am Tresen saß, der den Eintritt kassierte. Irgendwann fanden dann auch alle Abiturienten die für sie vorgesehenen Sitzplätze, nachdem wir ein paar Gäste, die sich unvorsichtigerweise in der vierten Reihe niedergelassen hatten, vergrault hatten. Zu meinem großen Mißfallen fand die "Show" überwiegend im Dunkeln statt, mit Rednern und Akteuren im Spotlight, und häufig zu hoher Lautstärke. Nachher wurde dann bis spät in die Nacht durchgefeiert. Die Stimmung war durchaus gut, der Alkohol auch. Wir hatten allerdings ein Personalproblem. Besonders aus der zweiten Schicht erschienen viele der von uns engagierten 12er nicht (wahrscheinlich weil sie heute auf Stufenfahrt fahren), so dass die verbliebenen Leute Ãœberstunden schieben mussten. Von dieser Stelle ein Lob an die Jungs und Mädels, die sich für uns abgerackert haben! Trotzdem hätte auch das Personalmanagement besser sein können. Teilweise standen sich wohl 15 Leute hinter der Theke gegenseitig auf den Füßen, während vor der Theke die Leute auf ihre Getränke warteten und hinten in der Küche der Hallenmeister eine Krise kriegte, weil niemand die Berge von Geschirr abspülen wollte. Nach meiner Ãœberzeugung hätte man den Krempel ruhig bis zum nächsten Morgen stehen lassen können, aber nein, es könnte ja antrocknen… Dazu sage ich besser nichts weiter.

Es war schon was anderes, als fertiger Schüler mit den "ehemaligen" Lehrern und den Eltern der Stufenkollegen Smalltalk zu machen. Clara von Fürstenberg wiedergetroffen. Die Freifrau von Fürstenberg zu Brabecke hatte es ja nach der Stufe 10 vorgezogen, ihr Abitur auf einer sicherlich teuren Internatsschule in Holzminden zu machen. Für den Adel nur das Beste… Nein, sowas ist natürlich legitim. Note to self: Ich schulde Beate noch einen Tanz. Veronikas Freund kennengelernt. Morgen werden wir die beiden in Altenilpe besuchen, als Kompensation für das verpasste Dorffest.

Besonderer Spaß kam dann am Samstagmorgen auf, als es daran ging, die Trümmer zu beseitigen und die Stadthalle wieder in ihren vorherigen Zustand zu bringen. Bezüglich des Geschirrs sollte ich recht behalten. Wir leben schließlich in einer Zeit mit modernen Geschirrspülmitteln, die sogar angetrockneten Dreck zuverlässig lösen. Nach zwei Stunden hatten wir die Grobreinigung der Halle fertig, und nach weiteren drei Stunden die Feinarbeiten. Wir können uns mal selbst auf die Schulter klopfen und uns Helden der Arbeit nennen.

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2 Antworten zu Das große Finale

  1. TTH sagt:

    „Die Stimmung war durchaus gut, der Alkohol auch“

    das bier war fürn arsch die pfeife! verbreite hier keine flaschen tatsachen!

  2. echoray sagt:

    hättest ja was ordentliches trinken können…

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