Ein starkes Team: Dunkle Schatten

Ein Krimi mit Bundeswehrbeteiligung. Muss ich mir doch glatt mal anschauen. Nachdem sich alle storymäßigen Verwirrungen am Ende gelegt haben, stellt sich die Geschichte so dar: Ein Trupp KFOR-Soldaten hat 1999 den Fund des Jahrzehnts gemacht – Schmuck im Wert von 900.000 Deutschmark. Die Klunkern lassen die Jungs mitgehen. Dummerweise hat einer von ihnen bei der Aktion aus einem Reflex ein halbes Magazin auf eine kosovarische Zivilistin entleert. Jahre später bekommt deren Freundin Wind davon und erschießt den Ex-Soldaten. Bis die ganze Wahrheit ans Licht kommt, vergehen 90 Minuten, in denen man zwischen Suizid und einem komischen Serben als Täter schwankt.

Die Bundeswehr ist in dem Film eine Armee der Offiziere. "Hier gehen Hauptmann und Major noch selbst auf Hausdurchsuchung" könnte man sagen. Und sie tun das zwar mit Splitterschutzweste, aber sinnvollerweise ohne Helm. Nina Kronjäger spielt eine S1-Feldwebel ohne S1-Abteilung (für Nicht-Stabsdienstler: die Personalverwaltung), aber mit einem Dienstzimmer, das eines Generals würdig wäre. Immerhin haben sie die Dienstgrade vernünftig hinbekommen. Der Bundeswehr dürfte der Film eher schwer im Magen liegen. Ihre tapferen Soldaten werden hier als eine Horde diamantenklauende triggerhappy peoples dargestellt. Das kann unmöglich im Sinne der guten Außenwirkung sein. Gut, dass man Uniformen und Zubehör auch über LHD kriegt und nicht auf die Kooperation mit dem Verteidigungsministerium angewiesen ist, wenn man heute einen Film drehen möchte…

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