Habe heute meine Eigentümerrechte als Miteigentümer der Volksbank Sauerland eG wahrgenommen und bei der Bezirkswahl zur Vertreterversammlung die Vertreter gewählt, von denen ich glaube, dass sie meine Interessen in der Vertreterversammlung angemessen vertreten. Naja. Theoretisch sollte das so sein. Praktisch habe ich meine Kreuzchen bei Leuten gemacht, die ich kannte. Ob die jetzt für oder gegen irgendwas stimmen ist mir eigentlich Wurscht. Ein gewichtiger Grund zur Teilnahme an der Bezirkswahl ist neben der eigenen Wichtigkeit als Mitglied und den netten Leuten das Freibier und die kostenlose Mahlzeit am Ende der Veranstaltung. Außerdem gab es eine Comedy-Vorstellung. Danach dann die Nachricht "168 anwesende Mitglieder haben 168 gültige Stimmen abgegeben". Jeder von uns hatte 33 Stimmen. Ein vierunddreißigstes Kreuzchen hätte den Stimmzettel ungültig gemacht. Zählen konnten die anwesenden Mitglieder also. Licht am Ende des Tunnels…
Die Mitglieder der Volksbank Sauerland wählen bezirksweise Vertreter, weil eine Vollversammlung aller Mitglieder technisch nicht möglich wäre. Es gibt einfach keine Halle im Sauerland, wo die Leute alle reinpassen würden. Angenehmer Nebeneffekt ist, dass in der wichtigen Versammlung, die den Vorstand entlastet, Beschlüsse fasst und – wichtig – die Höhe der Dividende beschließt, tendenziell kompetente Leute sitzen, die zum Beispiel Wirtschaft studiert haben, Steuerberater sind oder sonstwoher Ahnung von Bank und Geschäftsleben haben. Im kommenden Jahr kommt auf die Vertreter wohl die folgenschwere Entscheidung zu, über die Fusion der VoBa Sauerland mit der VoBa Arnsberg-Sundern abzustimmen. Weil Arnsberg-Sundern eine um 150 Megaeuro höhere Bilanzsumme hat, kommt die Hauptstelle der neuen Volksbank Sauerland nach Arnsberg-Hüsten. In Meschede verbleibt ein "Kompetenzcenter" für das operative Geschäft, während die Stabsaufgaben wohl mittelfristig komplett nach Arnsberg gehen. Man will die Sache über die Bühne bringen, ohne einen einzigen Banker betriebsbedingt kündigen zu müssen. Wer will, kann halt gehen, und ansonsten findet sich auch für überflüssige Mitarbeiter zumindest vorläufig ein Plätzchen, zum Beispiel in irgendeiner unwichtigen Filiale auf dem Dorf.