Netflix Deutschland – Gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen

Das Getrommel im Vorfeld war ja im Internet nicht zu überlesen. Heute ist Netflix auch in Deutschland an den Start gegangen. Da gucke ich doch mal „what the fuss is all about„. Immerhin gehöre ich ja als US-Serienfan zur erklärten Zielgruppe der Firma Netflix.

Auf den ersten Blick sieht der Dienst von dem neuen Amerikaner sehr charmant aus. Es gibt einen Probemonat. Danach eine Flatrate für 8,99 € im Monat. Monatlich online kündbar. Das geht einem geschundenen deutschen Kunden runter wie Öl. Hierzulande ist man es ja eher gewohnt, dass man nicht mehr gehen gelassen wird, wenn man einmal irgendwo als zahlender Kunde mit kostenlosen Probezeiten geködert  worden ist (wer hat schonmal versucht, sich aus einem „Probeabo“ zum Beispiel beim Mailprovider GMX wieder rauszuwinden? Das war nicht einfach).
Erst auf den zweiten Blick merkt man vielleicht, dass das „monatlich kündbar“ kein Ausdruck typischer nordamerikanischer Gelassenheit ist, sondern der deutsche Anbieter Maxdome das auch hat. Im direkten Vergleich scheint Maxdome bei vergleichbaren Preisen auch angebotsmäßig besser ausgestattet zu sein als Netflix Deutschland. Breaking Bad kann ich bei beiden gucken. Bei Netflix haben sie Jericho, diese rührige Atomschlag-Serie, die ich damals bei der deutschen TV-Ausstrahlung irgendwann aus den Augen verloren habe. Aber dann wird es leider bei Netflix schon ziemlich dünn bei den Serien, deren Namen mir was sagen. Dazu kommen noch vielleicht 10 Filme, die ich mir erstmals oder nochmal angucken würde. Liebe Netflixer, das ist möglicherweise zu wenig! Wenn ihr wollt, dass ich nach dem Probemonat noch länger als einen Monat bei euch Kunde bleibe, dann muss da derbe mehr kommen. Auch und gerade bei deutschem Content. Nur Stromberg reicht da nicht. Aber auch ältere Kamellen aus US-Produktion müssten doch günstig zu bekommen sein, um da mal ein bisschen Masse in den Katalog zu bringen? Die Suchfunktion bei Netflix erscheint mir am Tag 1 in Deutschland manchmal wie der blanke Hohn. Das Ding erkennt es genau, wenn man was suchte, was es bei Netflix nicht gibt, und schlägt dann irgendwelche halbgaren Alternativen vor. Man kann Netflix nur wünschen, dass sie sehr genau auswerten, was ihre Kunden dort vergeblich suchen, um es in näherer Zukunft nachzuliefern…

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.