Orientierungslose Optimierung

Schon wieder ein kultiges Happening, diesmal von der Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft (IMW) organisiert. Die hatten sich einen Unternehmensberater und einen Klienten eingeladen, die uns dann einen über Potenzialberatung und prozessorientierte Unternehmensoptimierung oder so erzählten. Den genauen Wortlaut hab‘ ich schon nicht mehr im Kopf. Vielleicht ging es auch um unternehmensorientierte Prozessoptimierung? Alles unter besonderer Berücksichtigung europäischer Fördertöpfe. Eigentlich hatte uns unser Seniorchef (also mein Großvater) verboten, diese Veranstaltung zu besuchen, denn Fördergelder annehmen geht gegen die unternehmerische Ehre. Aber man kann sich ja mal informieren… Effektiv war es eine Verkaufsveranstaltung für die sicherlich unglaublich günstigen Dienstleistungen des besagten Unternehmensberaters. Sein Klient, den er mitgebracht hatte, war IT-Consulter hier aus der Gegend und total begeistert über das Optimierungspotenzial, das ihm der Unternehmensberater gezeigt hatte. Er warf dann eine Folie an die Wand, auf der mal aufgelistet war, welche Schulungen jeder seiner Mitarbeiter besucht haben musste, damit die sich "Microsoft Certified Systems Engineer" (MCSE) nennen durften. Es waren gut 20 Stück – für jede Redmonder Betriebssystemversion. Die Jungs sind komplett wahnsinnig… Die Leistung des Unternehmensberaters bestand nun darin, dass er dem Consulter gesagt hat, dass der sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren soll. Seine Belegschaft ist ohnehin ständig auf Schulung bei Microsoft, und deshalb kann man die unternehmensinternen Prozesse optimieren, indem man nur noch Microsoft verkauft und vom ganzen sonstigen Software-Bereich die Finger lässt. Ich kam aus dem Schmunzeln nicht mehr raus…

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.