Ahlen, wir kommen!

In den letzten drei Wochen hat meine Kompanie ihr Material von Hemer nach Ahlen geschafft. War eine ziemliche Schlepperei, und bisweilen auch ein ziemliches Abenteuer, wenn unsere Tonner in Wickede an der Steigung verreckten, weil der Sommerdiesel bei den derzeitigen Temperaturen ausflockte. Ein Fahrzeug mit offenem Fenster zu überführen, weil die Heizung nicht funktioniert und die Scheiben zuschlagen, ist echt der ultimative Sport für harte Soldaten. Am Dienstag zieht als letztes auch das Personal nach Ahlen. Dass ausgerechnet die Damen-Stuben keine funktionierenden Spiegel in den Spinden haben, ist bestimmt nur ein böser Zufall. Stichwort Spind… Was mich ein wenig aufregt ist, sind die Vorhängeschlösser. Als ich in Hamm anfing, kam ich mit einem Schloss aus, das Spindschloss wurde uns gestellt. Für Hemer brauchte ich zwei Schlösser. Und der neue Stube-2000-Spind in Ahlen braucht vier Schlösser. Die Dinger scheinen sich exponentiell zu vermehren. Gut dass ich in knapp drei Monaten fertig habe, sonst brauche ich womöglich bald acht Schlösser… In meinem nächsten Leben möchte ich kein Fisch in der 4./SanRgt 22 sein. Zum Inventar in Ahlen gehört(e) auch ein Aquarium vor dem Geschäftszimmer. Das Ding stellte uns schon vor ziemliche Probleme, denn wer füttert zum Beispiel die Fische, wenn die Kompanie über Weihnachten geschlossen wird? – "Dann gibt es eben neue Fische". Die armen Tiere. Muss man Fische eigentlich über den Nachschubweg anfordern, oder über dezentrale Beschaffung? Besagtes Aquarium ist am Donnerstag leckgeschlagen. Muss eine ziemliche Sauerei gewesen sein. Ich kann glaubhaft versichern, an nichts Schuld zu sein, denn ich habe zu dem Zeitpunkt in Hemer die UvD-Stube verteidigt. Die Fische hausen jetzt erstmal wie Diogenes in einer Tonne. Am Montag bringt der Spieß ihnen dann Essen raus – und schaut, ob sie das Wochenende überlebt haben. Ja, man muss hart sein als Fisch im Dienst für das Vaterland…