Weiberfastnacht

Weiberfastnacht war zweifellos der kulturelle Höhepunkt dieser verkorksten Woche, in der nichts lief und nichts laufen wird. An unserer Schule bekommen alle Schüler in der Stufe 7 Skilaufen beigebracht. Diese Aktion fand von Montag bis Mittwoch statt und führte in meinem Fall zum Ausfall der Mathe- und Sportstunden. Heute war dann Weiberfastnacht, das heißt es lief auch nicht wirklich was in der Schule. Morgen ist Wandertag. Nicht dass da eine Menschenseele wandern würde. Der Name "Wandertag" ist bloß ein Relikt aus alten Zeiten. Unsere bundesdeutsche Gesellschaft degeneriert schließlich gerade zu bewegungsfaulen alten Säcken, diesen Prozess darf man doch nicht durch so etwas dekadentes wie eine Wanderung bremsen. Wir fahren also nicht-wandernderweise zum Snowboard-Weltcuptraining in Winterberg. Das muss man sich mal reintun… Snowboard-Training! Alkohol ist übrigens verboten, weil es sich um eine Schulveranstaltung handelt. Wird bestimmt aufregend. Ich wollte schon immer trainierende Snowboarder sehen…

Ich hatte nicht wirklich Lust, auf Weiberfastnacht etwas neues in Sachen Kostümierung auszuprobieren, also habe ich mir wieder Flecken auf die Stirn und den Nacken gemalt, etwas Farbe in die Haare und bin als ziviler Trill gegangen. Sah ganz nett aus, auch wenn die Flecken mangels dunkelbrauner Schminke schwarz waren. Note to self: Nächstes Jahr NATO-Tarnschminke verwenden. Nachher war ich noch kurz an einer Schule, die stärker von "bildungsfernen Schichten" frequentiert wird. Erkenntnis: An Weiberfastnacht ziehen sich die dortigen Weiber noch nuttiger an, als sie an den restlichen 364 Tagen im Jahr herumlaufen. Welch ein Fortschritt.

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